top of page

Die Bibliothek

 

 

Aus dem Greinz-Archiv erschließen sich Bestand und Bedeutung der Bibliothek des Dichters Rudolf Greinz. Sie hängt weitgehend mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit zusammen. Heute sind das Archiv und der größte Teil seiner Bibliothek im ehemaligen Arbeitszimmer des Dichters untergebracht. Weitere Bestände, vor allem Tirolensien aller Art, kultur- und literaturhistorische Werke über Nord- und Südtirol bis hinein ins Trentino sind auf der Diele des OG der Villa Rosenegg repräsentativ zu sehen.

​

Als Mittelpunkt der Bibliothek gilt ein Bücherschrank, der mit sämtlichen gedruckten Werken von Rudolf Greinz bestückt ist, von den frühesten Arbeiten bis hin zu seinem letzten Roman. Auch wenn nicht alle Auflagen und Ausgaben (mehr) erhalten sind, so ist das im Druck erschienene dichterische Schaffen doch lückenlos und zeitlich geordnet vollständig erfasst.

​

Die übrige Bibliothek enthält im wesentlichen Belletristik. Alle Klassiker und andere Bücher, die ihn interessiert haben, wie  z. B. Tirolensien, hat Greinz selbst angeschafft. Dazu bemerkt er in der Einleitung zum „Liederfrühling in Tirol“: „Ich kannte bereits viele verschüttete Quellen der deutschen Dichtung in Tirol. Eine oft mit Mühe angelegte Sammlung von meist vergriffenen Tirolensien war für mich eine der liebsten Bestandteile meiner Bibliothek geworden, den ich stets zu ergänzen strebte.“ So hat er im Laufe seines Lebens manches ältere Werk erworben, das er auch für seine historischen Romane wie „Äbtissin Verena“ und „Der Hirt von Zenoberg“ verwendet hat.

​

Den überwiegenden Teil der Bibliothek verdankte der Dichter seinen vielen Rezensionen, um die er in jungen Jahren die Verlage gebeten hat und die ihm später von Verlagen zugesandt worden sind. Dazu berichtet Greinz in einem Brief vom 7. Dezember 1901 aus Meran an seine Tante Amalie Engensteiner: „Seit meiner Ankunft hier sind vom heurigen Weihnachtsbüchermarkt allein bis dato über hundert Bände eingegangen. Darunter verschiedene interessante Sachen.“ Desgleichen erinnerte sich Greinz später in einem Schreiben vom 21.September 1937 an den Verleger der „Meraner Zeitung“, Albert Ellmenreich, an seine Zeit als junger Mitarbeiter dieses Blattes: „Ich besprach dort ständig die neuesten wichtigen Erscheinungen auf dem Büchermarkt. Die mir von zahlreichen deutschen Verlegern zugehenden Besprechungsexemplare wurden zum Grundstock meiner großen Bibliothek.“ Derartige Besprechungen und den damit verbundenen Büchererwerb hat er parallel mit der Geraer Zeitung gepflogen. Später hat er selbst Literaturbriefe herausgegeben. Seit dem Jahre 1911 erschienen im L. Staackmann die ebenfalls von Greinz besorgten Literaturspiegel, später Almanach und Taschenbuch für Bücherfreunde benannt. Darin hat Greinz regelmäßig Neuerscheinungen besprochen. Daneben haben ihn Sortimenter gebeten, für ihre Kataloge Rezensionen zu verfassen. Auch Autoren, vorwiegend die Kollegen vom L. Staackmann Verlag, haben ihre Werke an Greinz zur Besprechung übersandt. Schließlich gingen ihm unaufgefordert zahlreiche Bücher mit der Bitte um Durchsicht und/oder Besprechung zu. Auf diese Weise konnte Greinz seinen Bestand laufend erweitern, vor allem um Werke zeitgenössischer Schriftsteller.

​

Integriert in die umfangreiche Bibliothek ist ferner ein Großteil des von Cornelia Ott, der Tochter des Dichters, ererbten Bücherbestands, im wesentlichen Belletristik. Dagegen mussten die Greinz´schen Tirolensien wegen Platzmangel ausgelagert werden. Zusammen mit den Erwerbungen des von Prof. Dr. Stefan Ott und denen des jetzigen Eigentümers sind sämtliche Tirolensien des Hauses an einem ebenfalls repräsentativen Standort nach verschiedenen Themen geordnet.

 

bottom of page